Die Jabra Elite 8 Active sind in der zweiten Generation die vielleicht besten Sportohrhörer, die man derzeit kaufen kann. Ohne echte Schwächen sind sie olympiareife Mehrkämpfer und können auch in Einzeldisziplinen mit den Besten mithalten.
Wenn Profisportler ihre Karriere beenden, wünschen sie sich einen starken Abgang mit einem letzten großen Auftritt. Etwas Ähnliches ist Jabra mit den Elite 8 Active Gen 2 gelungen, die die letzten Sport-Ohrhörer des dänischen Herstellers sind, der sich aus der Branche zurückzieht. Sie lassen mit einer ausgezeichneten Gesamtleistung nahezu die gesamte Konkurrenz hinter sich.
Die kleinen, fünf Gramm leichten Stöpsel sehen nicht wie typische Sport-Ohrhörer aus, da sie ohne zusätzliche Halterungen wie Silikon-Finnen auskommen. Trotzdem sitzen sie mit ihrer angenehm matten Gummierung absolut sicher im Ohr und bleiben auch bei heftigen Bewegungen in Position. Dabei sind sie so bequem, dass man sie kaum spürt und problemlos mehrere Stunden tragen kann.
Außerdem sind die Jabra Elite 8 Active Gen 2 äußerst robust. Die Ohrhörer sind nach IP68 staub- und wasserdicht und wurden nach US-Militär-Standards (MIL-STD-810H) getestet. Das Ladecase verträgt mit IP58 ebenfalls einiges, was auch bei Sport-Ohrhörern nicht alltäglich ist.
Talentiertes Ladecase
Das ist aber nicht alles, was die Box außergewöhnlich macht. Man kann sie auch als Bluetooth-Sender einsetzen, indem man sie über das mitgelieferte USB-C-Klinke-Kabel mit einem Fernseher, Bordsystem oder einer andere Wiedergabe-Quelle verbindet. Die Box streamt dann den Ton in LCR-Qualität auf die Ohrhörer. Im Praxistest hat das problemlos geklappt, wobei sich die Bluetooth-Verbindung als sehr stabil erwiesen hat.
Auch die Steuerung ist sporttauglich, da sie auf mechanische Tasten setzt, die sich unter den Außenflächen der Stöpsel verbergen. Der Druckpunkt ist angenehm, lediglich die deutlich hörbaren Plopp-Geräusche der Tasten stören etwas.
Einfache Bedienung
Die Bedienung ist ebenfalls einfach. Man regelt alle Funktionen bei Wiedergabe und Telefonaten durch ein-, zwei- oder dreimaliges Drücken. Auch die Lautstärke kann man über die mechanischen Tasten regeln, indem man lange auf die linke oder rechte Seite drückt. Bei Bedarf kann man die Funktionen in der App auch individuell anpassen.
Dazu kommt eine zuverlässige Trageerkennung. Das heißt, die Wiedergabe pausiert automatisch, wenn man einen oder beide Ohrhörer herausnimmt. Wenn man möchte, kann man einen Stöpsel einzeln nutzen. Nötig ist das eigentlich nicht, denn die Elite 8 Active Gen 2 haben einen guten Transparenzmodus, bei dem man Außengeräusche trotz eines deutlichen Eigenrauschens ziemlich natürlich und mit angemessener Lautstärke hört. Bei Bedarf kann man ihn auch schwächer einstellen. Nimmt man einen Ohrhörer heraus, wird der Modus automatisch aktiviert.
Die aktive Geräuschunterdrückung ist nicht ganz so effektiv wie bei den Elite 10 Gen 2, die Jabra zusammen mit den Sport-Ohrhörern auf den Markt gebracht hat. Gut ist die Geräuschunterdrückung aber trotzdem. Gleichmäßiges Rauschen in der Bahn oder vom Straßenverkehr dämpft sie beispielsweise zuverlässig. Klasse ist die Option, Windgeräusche zu verhindern. Das geht zwar etwas zur Lasten des ANC, ist aber wirksam.
Das gilt auch für die Geräuschunterdrückung bei Telefonaten, solange man nicht an sehr lauten Orten ist. Man wird gut verstanden und hat keine Probleme, Gesprächspartner zu hören. Sehr gut: Die Stärke der eigenen Stimme kann eingestellt werden.
Prima Klang, große Ausdauer
LCR oder hochauflösende Bluetooth-Codecs wie aptX beherrschen die Ohrhörer nicht, ihr Klang ist aber ebenfalls auf hohem Niveau. Wenn man auf druckvollen Bass steht, lassen sie auch die Elite 10 Gen 2 hinter sich. Vermutlich hat sie Jabra in den Grundeinstellungen etwas stärker betont, weil man gerade beim Training gerne etwas mehr Wumms auf den Ohren hat. Die Tiefen sind aber nicht dominant und lassen exzellenten Mitten den Vorrang. Die Höhen sind klar, liefern viele Details und schmerzen auch bei hoher Lautstärke nicht.
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Zur Änderung des Klangs steht in der App ein umfangreicher Equalizer mit diversen Modi und manuellen Einstellungen zur Verfügung. Zudem gibt es die Möglichkeit, 3D-Sound zu aktivieren. Das erweitert die Stereo-Bühne deutlich, klingt aber nicht immer natürlich. Am Fernseher ist die Funktion besonders effektiv, hier fehlt aber Head-Tracking, wobei die Musik zentriert bleibt, wenn man den Kopf dreht. Bei Dolby-Atmos-Inhalten ist der 3D-Effekt kontraproduktiv und Jabra empfiehlt, ihn dann nicht zu nutzen.
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Die Elite 8 Active Gen 2 haben auch große Ausdauer. Bis zu acht Stunden halten sie laut Hersteller mit aktiviertem ANC durch. Die Zeiten im Praxistest ergeben etwas mehr als sieben Stunden, was immer noch stark ist. Die Transportbox hat zusätzliche Reserven für rund 24 Stunden. Leere Buds sind in etwa drei Stunden wieder vollgeladen, nach fünf Minuten in der Box halten die Ohrhörer etwa eine Stunde durch. Das Case kann auch induktiv geladen werden.
Fazit
Aktuell kosten die Jabra Elite 8 Active rund 230 Euro. Dafür bekommt man Sport-Ohrhörer, die keine Schwächen, aber viele Stärken haben. Tragekomfort und Robustheit sind top, Klang und ANC stark, die Ausdauer hoch. Dazu kommt ein Ladecase, das als Bluetooth-Sender dienen kann. Schade, dass die Ohrhörer keine Nachfolger haben werden, Jabra verspricht aber, sie noch mehrere Jahre mit Updates zu versorgen.